Gedicht

als Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
aus dem Hirn des Fontane
aufs Papier verschwand
da sprach der Dichter bestimmt:
wunderbar!
endlich
ist mein Kopf wieder klar

denn fällt einem so ein Gedicht
in den Sinn
bekommt man nicht wirklich
den Alltag noch hin
mitten im Satz fängt man glatt an zu Schweifen
und sieht im Geiste die Birnen reifen
die Blätter fallen
die Strecke wallen
auch die Made mit dem Kinde
saß in des Dichters Großhirnrinde

angstgebadet wachst du auf
der nächste Vers nimmt seinen Lauf
du liest ihn durch und denkst
na das
Versmaß hängt
da geht noch was

statt zum Einkaufen zu laufen
ist dir schier nach Haare raufen
will sich Poesie entfalten
kann dich keine Liebste halten

der Gedanke muss aufs Blatt
damit die Seele Ruhe hat
hast lang um den letzten Satz gerungen
kommt er dich plötzlich angesprungen

lässt vorm Altar die Schöne warten
Schatz, ich schrieb grad noch im Garten
doch nun bin ich ganz der deine
bis mir die Muse wieder sticht
direkt in den Kopf
das nächste Gedicht

( du meinst, das die Muse küsst
und nicht sticht?
das sag ich dem Weibe lieber nicht)

von Ariane Timm (Anabelle Fury)

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