der Brunnen

ich fiel in einen Brunnen
sitz seitdem unten drin
seh oben fern das Licht
dreh selten mich noch hin

wie sehr ich mich auch mühe
nach oben ist es weit
ich bleib im Dunkeln sitzen
langsam vergeht die Zeit

und manchmal fällt von oben
ein Seil zu mir herab
ich würd es ja gern greifen
doch rutsch ich immer ab

einmal war ich fast oben
und wurde gleich geblendet
so hab ich mich zurück
ins Dämmerlicht gewendet

vielleicht wär es auch gut
wenn ich hier unten bleibe
weil ich ja doch nur alle
zu Angst und Sorge treibe

gestern sprach ich zu Gott
wie soll es weiter gehn
er überlegte lang
ich werde bei dir stehn

dann schickte er mir Regen
mein Brunnen, der lief über
das Wasser schwappte mich
bis an den Rand und drüber

das Licht hat nicht geblendet
mit Gott an meiner Seite
seh ich ganz neu erstaunt
des Lebens helle Weite

von Ariane Timm

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